Donnerstag, 23. April 2020

Mit wem die Landwirte zusammenarbeiten...müssen...!

Das Geschäft deutscher Konzerne mit Pflanzenschutzmitteln


Es ist eine wahre Fleißarbeit, die brasilianische Umweltgruppen auf sich genommen haben. Unterstützt wurden sie vom kirchlichen Hilfswerk Misereor, der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie dem Entwicklungsnetzwerk Inkota. Gemeinsam haben die Experten der verschiedenen Organisationen eine Liste erstellt, auf der sämtliche Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel enthalten sind, die in der Europäischen Union verboten sind, von hier ansässigen Konzernen aber dennoch exportiert werden. Insgesamt erstreckt sich die Aufzählung über zwei volle Seiten. Teilweise existiert keine EU-Zulassung, weil der entsprechende Wirkstoff hier nie bei den Behörden eingereicht wurde. Dies kann eine Vielzahl von Gründen haben und muss noch nicht bedeuten, dass der Einsatz besonders gefährlich ist. Bei einer ganzen Reihe der genannten Wirkstoffe wurde die Zulassung in der EU aber verweigert oder wieder zurückgezogen.

Quelle: Pixabay

Nur teilweise werden die Stoffe freiwillig vom Markt genommen

So verkauft der Bayer-Konzern in Brasilien beispielsweise Fenamidon. Der Wirkstoff wird als Gefahr für Wasserorganismen angesehen – weshalb die Zulassung in der Europäischen Union schon 2018 widerrufen wurde. BASF wiederum vertreibt in dem südamerikanischen Land das Herbizid Cyanamid, das bei der Prüfung hierzulande direkt durchfiel. Beispiele wie diese gibt es viele und sie alle werfen die Frage auf: Wenn Wirkstoffe in der Europäischen Union nicht mehr als sicher gelten, können sie dann wirklich bedenkenlos in Südamerika und Afrika eingesetzt werden? Für die Konzerne ist die Sache in den meisten Fällen klar: Bei einer sachgemäßen Anwendung bestehe keine Gefahr für die Umwelt. Bei einigen Produkten ist den Konzernen der Vertrieb dann aber doch zu heikel. So nimmt Bayer aktuell den Wirkstoff Carbendazim vom Markt. Der Grund: Die Weltgesundheitsorganisation stufte ihn als besonders toxisch ein.

Brasilien setzt sehr stark auf den Einsatz von Pestiziden

Problematisch ist der Export von hierzulande verbotenen Pflanzenschutzmitteln vor allem aus ethischer Sicht. Denn es besteht die Gefahr, dass die Gewinne aus diesen Geschäften vor allem bei europäischen und nordamerikanischen Firmen landen, während die gesundheitlichen und umweltschädlichen Folgen von den ärmeren Ländern des Südens geschultert werden müssen. Teilweise sind es aber auch die Regierungen vor Ort, die den Einsatz von umstrittenen Pestiziden befürworten. So wurden in Brasilien seit dem Jahr 2019 stolze 50 neue Wirkstoffe zugelassen wurden – von denen 23 in Europa verboten sind. Genutzt werden die Pflanzenschutzmittel in der Regel in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen, um den Ertrag der Felder zu steigern. Zumindest ein Teil der umstrittenen Stoffe gelangt dann auch wieder zurück nach Europa – etwa als Rückstände im Tierfutter.

Der komplette Bericht ist hier nachzulesen: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/Studie_Gefaehrliche_Pestizide_20200420.pdf

Montag, 20. April 2020

Warum organische Lebensmittel vorteilhaft sind?

1. Persistente Pestizide
Organischer Verzehr reduziert die Menge an Chemikalien in Ihrer Ernährung, nämlich persistente Pestizide. Der Einsatz von Insektiziden, Fungiziden, Düngemitteln und Unkrautvernichtungsmitteln ist streng in der ökologischen Lebensmittelproduktion überwacht.
Die biologische Landwirtschaft produziert gesunde Lebensmittel ohne den Einsatz von giftigen Pestiziden. Einige Biobauern verwenden Pestizide, die hauptsächlich aus natürlichen Substanzen bestehen. Diese natürlichen Pestizide müssen für die biologische Produktion zugelassen sein. FIBL, DEMETER, NATURLAND und INFOXGEN führen eine Liste von Materialien, die für die Verwendung in der ökologischen Produktion zugelassen sind. Die allgemeine Regel für die nationale Liste lautet, dass natürlich vorkommende Materialien erlaubt, und synthetische Materialien verboten sind.
Es handelt sich um Zertifizierungsprozesse, an dem Hunderte von fachlichen Experten beteiligt sind.



2. Genmanipulierte Lebensmittel
Bio-Essen ist der beste Weg, um GVO-Lebensmittel, -Zutaten und Kontaminationen zu vermeiden. Die Verwendung von genetisch veränderten Organismen oder GVO ist verboten in ökologischen Produkten. Das bedeutet, dass ein Biobauer kein GVO-Saatgut anpflanzen kann, Nutztiere können keine GVO-Luzerne oder Mais fressen, und ein Bio-Suppenproduzent kann keine GVO - hergestellten Produkte verwenden.
Der komplette Herstellungsprozess muss dokumentiert werden vom Landwirt und wird kontrolliert von den Behörden.



3. Gesundheit
In Bio-Lebensmitteln sind keine künstlichen Farb-, Geschmacks- oder Konservierungsstoffe erlaubt. Biologische Lebensmittel bedeuten gesunde Ernährung, die zu einem stabilen Gesundheitszustand führen.
Einige wenige synthetische Substanzen können in organisch verpackten Lebensmitteln verwendet werden, aber erst, nachdem sie von unabhängigen und Regierungsexperten überprüft wurden. Im Gegensatz dazu werden Tausende von Chemikalien in konventionell verpackten Lebensmitteln, einschließlich Konservierungsstoffen, zugesetzt.
Die Probleme mit diesen synthetischen Zusatzstoffen, die in verarbeiteten konventionellen Lebensmittel ist, dass sie sich an Kinder und Eltern richten. Diese chemisch süchtig machenden
Zusatzstoffe führen zu vielen Gesundheitsproblemen. Die versteckten Kosten in diesem "billigen" Lebensmittel sind die Gebühren, die Verbraucher mit ihrer Gesundheit bezahlen.



4. Gesundheit des Bodens
Biologische Landwirtschaft schafft gesunde Böden. Gesunde Böden bringen gesunde Lebensmittel hervor und eine gesunde Umwelt. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für die ökologische Landwirtschaft. Ökologische Landwirte verwenden natürliche organische Düngemittel und Bodenverbesserungen wie organische Substanz (Dinge, die man kompostieren kann), Gründüngung (speziell für den Boden angebaute Deckfrüchte, z.B. Hülsenfrüchte), und Tierdünger (mit Sicherheitsbeschränkungen), um einen gesunden Boden aufzubauen. Wenn Lebens- und Futtermittel in einem gesundem Boden angebaut werden, können die Pflanzen besser gegen Krankheiten widerstehen, überleben Dürre und schützen sich gegen Schadinsekten Insekten.



5. Ernährung
Bio-Lebensmittel enthalten mehr Vitamine, Mineralien, Enzyme und Mikronährstoffe als konventionell aufgezogene Nahrung. Es gibt immer mehr Beweise, die dokumentieren wie landwirtschaftliche Methoden den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln beeinflussen können.
Eine sechsjährige Studie fand mehr antioxidative Aktivität und einen höheren Flavonolgehalt in
Bio-Zwiebeln gegenüber konventionellen Zwiebeln.
Milchprodukte und Fleisch enthalten etwa 50 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren.
Das ist ein Ergebnis der Futtersuche von Tieren auf Gräsern, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, die dann in Milchprodukten landen und Fleisch.
Eine 18-monatige Studie im Jahr 2013 ergab, dass die biologische Produktion von Milch die
Ernährungsqualität verändert durch Verschiebung der Fettsäurezusammensetzung.
Eine 2014 im British Journal of Nutrition veröffentlichte Meta-Analyse ergab, dass Bio-Kulturen signifikant höhere Antioxidantien aufwiesen auf als konventionelle Kulturen, darunter 19% höhere Gehalte an Phenolsäuren, 69% höhere Gehalte an Flavanonen, 28% höhere Konzentrationen von Stilbenen, 26% höhere Konzentrationen von Flavonen, 50% höhere Konzentrationen von Flavonole und 51% höhere Gehalte an Anthocyanen.
Eine zehnjährige Vergleichsstudie über Tomaten, die 2008 an der Universität von Kalifornien begann, hatte zum Ergebnis, dass Bio-Tomaten fast doppelt so hohe Konzentrationen eines günstigen Flavonoids - bekannt als Quercetin beinhaltete, verglichen mit konventionelle Tomaten, die auf einem angrenzenden Feld angebaut wurden.
Eine 2019 durchgeführte Studie über Milchprodukte ergab, dass Antibiotika in 60% der konventionellen Milchproben nachgewiesen wurde, wohingegen organische Proben antibiotikafrei waren. Durch das Testen von Milch direkt aus den Verkaufsregalen konnten die Forscher genau bestimmen, was Verbraucher zu sich nehmen, wenn sie sich für konventionelle oder Bio-Milch entscheiden.

6. Lebensmittel Zukunft
Essen Sie biologisch, denn Angebot trifft Nachfrage. Als Verbraucher bestimmen wir unsere Ernährungszukunft. Dies versetzt uns in eine starke Position! Die Entscheidung für Biolebensmittel hat direkten Einfluss für eine nachhaltige Zukunft und die vielen kommenden Generationen.
Das aktuelle Argument, Biolandwirte können nicht soviel Lebensmittel erzeugen, um den Bedarf zu decken ist nicht korrekt. Die effizienter Verwertung von Lebensmitteln stellt hierbei eine Schlüsselposition dar, ebenso wie die Industrialisierung der biologischen Landwirtschaften.

7. Der Klimawandel
Ökologischer Landbau unterstützt die Kohlenstoffbindung, was dazu beiträgt, den Anstieg der
atmosphärische Kohlendioxidwerte zu reduzieren. Der primäre Nutzen des ökologischen Anbaus und
der Nutztierproduktion ist, im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft, darauf ausgerichtet eine
bodenbasierte Produktion mit zugrunde liegenden Prinzipien der Erhaltung oder Verbesserung des Bodens zu erreichen.
Ein gesunder Boden wirkt dem Klimawandel entgegen, indem er Kohlenstoff aus dem Atmosphäre speichert. Dies ist ähnlich wie bei einheimischen Ökosystemen, wie zum Beispiel Wäldern. Sie wirken in der Natur als Kohlenstoffsenken.
Jüngste Daten aus landwirtschaftlichen Systemen und Weideversuchen rund um den Globus zeigen, dass wir mehr als 100% der derzeitigen jährlichen CO2-Emissionen mit einem Wechsel zu
regenerative Methoden des ökologischen Landbaus verhindern könnten. 

8. Bestäuber
Biologische Betriebe und Nutzpflanzen sind bestäuberfreundlich und schützen Bienen, Bestäuber
und Wildtieren vor dem Einfluss toxische Chemikalien. Die biologische Landwirtschaft nimmt hierbei eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Gesundheit unserer Bestäuber ein. Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass die Verwendung von toxischen - synthetischen Pestiziden, die Zerstörung des einheimischen Lebensraums vorantreibt. Die biologische Anbaumethoden mildert die Bedrohungen für Honigbienen.
Das liegt daran, dass die Standards der biologischen Landwirtschaft nicht nur die Verwendung von
synthetische Pestizide verbietet, von denen viele hochgiftig für Bienen sind und persistent sein können in der Umwelt, sondern verlangen auch, dass Bioproduzenten ihre Betriebe in einer Art und Weise führen, welche die biologische Vielfalt fördert und die natürlichen Ressourcen verbessert.

9. Gesundheit der Landwirte
Die biologische Landwirtschaft setzt Nachbarn und Landarbeiter nicht den gefährliche persistenten Pestiziden aus und den schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen, die sich daraus ergeben können. für Nachbarn besteht ein Expositionsrisiko durch Pestizidabdrift, wenn sie in der Nähe einer großen Farm oder eines konventionell bewirtschafteten Parks leben.
Die Abdrift von Pestiziden stellt eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit sowie für die Tier- und Pflanzenwelt dar.

10.Umwelt
Unterstützen Sie eine gesunde Umwelt für uns alle, indem Sie sich für biologische Lebensmittel entscheiden. Naturnahe landwirtschaftliche Praktiken führen zu zahlreichen Vorteilen für die Umwelt.
Die biologische Landwirtschaft stellt die Gesundheit des Bodens wieder her und verhindert, dass schädliche Chemikalien in den Boden und in die Gewässer gelangen.
Wasser und Boden sind zwei äußerst wichtige Ressourcen die für den Anbau von Lebensmitteln.
Biobauern sind nicht auf endende, ölbasierte Düngemittel und Pestizide angewiesen, für die wir nicht immer Zugang haben.
Ökologische Landwirtschaft führt zu einer größeren Artenvielfalt.
Die ökologische Landwirtschaft setzt weniger Treibhausgasemissionen frei.

Montag, 6. April 2020

Die Weltkarte der Bodenfeuchte

Für Deutschland liegt uns diese Karte seit Jahren vor. Hier konnten wir gezielt die betroffenen Landwirte ansprechen, sie auf diese Situation hinweisen und mit ihnen gemeinsam Lösungen erarbeiten. Ziel ist es primär - Humus aufzubauen, bzw. zu erhalten. Humus speichert Wasser. Ziel ist es weiterhin die Felder begrünt zu lassen - dadurch können die Ausdünstungen reduziert werden. Ziel ist es Pflanzenschutzmittel zu reduzieren - sie zerstören die Bodenstruktur und Ziel 1 kann nicht greifen. Bei leichten Böden setzen wir erfolgreich natürliche Mykorrhiza in Kombination mit Bakterien, Mineralienkomplexen und hochmolekularen Huminsäuren ein. Diese von uns konzipierte Anwendungstechnologie speichert und erschließt Wasser, optimiert Bodenstrukturen und hilft Humus aufzubauen, bzw. zu erhalten.


© NASA/GFZ, GRACE-FO

Wie viel Wasser ist im Boden? Das zeigt nun eine neue Weltkarte – hochaufgelöst und jede Woche aufs Neue. Sie erfasst den Wassergehalt von den oberen Bodenschichten bis hinunter zum oberflächennahen Grundwasser. Basis der neuen Feuchtigkeitskarten bilden Daten der GRACE-FO-Mission, in der zwei Satelliten die globale Wasserverteilung anhand des Schwerefelds der Erde überwachen.
Ob in Australien, im Mittelmeerraum oder sogar in der Arktis: Im Zuge des Klimawandels nimmt die Trockenheit in vielen Regionen zu – mit teils schwerwiegenden Folgen für Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Wälder. Auch in Deutschland haben die beiden extrem trocken-warmen Jahre 2018 und 2019 zu einer anhaltend geringen Bodenfeuchte geführt. Zudem sind viele Grundwasserressourcen übernutzt.

Erstmals ein globaler Überblick

Jetzt liefert eine neue Weltkarte der Bodenfeuchte und Grundwasserverfügbarkeit erstmals einen globalen Überblick über den Zustand der Wasserressourcen. Basis der Karte sind Daten der GRACE-FO-Mission. In dieser messen zwei in gleichem Abstand fliegende Zwillingssatelliten das Schwerefeld der Erde in hoher Präzision. Aus den subtilen örtlichen und zeitlichen Veränderungen der Messdaten lässt sich auf die Wasserverteilung auf der Erde schließen. Mithilfe eines Computermodells und ergänzender Klimadaten erstellen die Forscher dann die globale Karte.
„Solche globalen Produkte sind wichtig, weil es bisher nur wenige weltweite Dürrekarten gibt“, erklärt Projektleiter Matt Rodell vom Goddard Space Flight Center der NASA. Zwar überwachen die meisten Industrieländer Grundwasser und Bodenfeuchte sehr genau – auch in Deutschland wird dies regelmäßig gemessen. Doch in vielen Entwicklungsländern fehlen solche Informationen. „Wenn es in Zentralafrika eine Trockenheit gibt, wird sie daher oft erst bemerkt, wenn sie eine humanitäre Krise auslöst“, so Rodell.

Wöchentlich neue Daten

Umso wichtiger sind daher aktuelle und globale Daten und Karten. Mit einer Auflösung von knapp 14 Kilometer pro Pixel ermöglicht die neue Weltkarte einen weltumspannenden und gleichzeitig genauen Blick auf die Wasserressourcen im Boden. Hinzu kommt, dass die neuen Karten jede Woche aktualisiert werden. „Einen solchen wöchentlichen Schnappschuss von Bodenfeuchte und Grundwasser zu haben ist wichtig, um das vollständige Bild einer Dürre zu bekommen“, erklärt Brian Wardlow von der University of Nebraska-Lincoln.
Wichtig sind die Informationen vor allem, um kommende Dürren rechtzeitig vorhersagen zu können – eine Fähigkeit, die in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird. „Dürre ist ein Schlüsselfaktor in vielen Klimaprognosen“, erklärt Wardlow. „Daher sind solche Werkzeuge absolut entscheidend, um uns bei der Einschätzung kommender Klimafolgen zu helfen.“

© NASA/GFZ, GRACE-FO

Wassergehalt von der Oberfläche bis ins Grundwasser


Das Besondere an der neuen Weltkarte: Sie zeigt die Wasserverfügbarkeit für jeden Ort in drei Tiefen – an der Bodenoberfläche, in der Wurzelzone bis in rund einem Meter Tiefe und auf der Höhe des oberflächennahen Grundwassers. Das erlaubt es Forschern, den Zustand der Böden, aber auch der Wasserressourcen besser abzuschätzen. Denn die Bodenoberfläche reagiert sofort auf die Wetterbedingungen, während die Wurzelzone erst mit Verzögerung durch Regen oder Trockenheit beeinflusst wird.

Noch träger reagiert das oberflächennahe Grundwasser. „Die Grundwasserkarten sind wie eine geglättete, in Zeitlupe abgespielte Version dessen, was man an der Oberfläche sieht“, erklärt Rodell. „Sie repräsentieren die akkumulierten Effekte von Monaten oder sogar Jahren der Wetterereignisse.“

In Deutschland beispielsweise haben die Regenfälle des Winters 2019/2020 inzwischen die Trockenheit der Bodenoberfläche und Wurzelzone teilweise wieder ausgeglichen. Doch in der Tiefe wirken die Dürrejahre 2018 und 2019 noch immer nach. Die globale Karte der Bodenfeuchte hilft nun, diese Unterschiede, aber auch den weltweiten Zustand der Böden sichtbar zu machen.



Quelle: NASA Jet Propulsion Laboratory JPL

Donnerstag, 2. April 2020

Die nächste Dürreperiode kommt!

Eine weitere Dürre wird durch die Fachmedien und Landwirtschaftsexperten für 2020 vorausgesagt.

Unabhängig vom geringen Niederschlag in den Wintermonaten der zum Teil fehlenden Bodenstruktur auf den bewirtschafteten Anbauflächen - wäre fehlendes Wasser fatal für die Ernten 2020.

Ein prinzipielles Umdenken ist notwendig - gerade in diesen Zeiten!

Viele produzierende Länder mit Marktführerschaft, wie z.B. Russland für Weizen oder der asisatische Raum für Reis wollen dieses Jahr nicht exportieren aufgrund der Coronakrise. Sie wollen die Versorgung der eigenen Bevölkerung sicherstellen. Gut wäre, wenn die Grundversorgung im eigenen Land sichergestellt werden kann ohne abhängig von Importen sein zu müssen.

Ist es daher nicht sinnvoll den Boden als wertvolles Gut anzusehen - ihn zu hegen und zu pflegen, damit er fruchtbar und erhalten bleibt? In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass gerade Pflanzenschutzmittel die Bodenstrukturen nachhaltig schädigen - es kommt zu Verdichtungen, Erosionen. Wasser und Nährstoffe werden nicht ausreichend gespeichert, ein Teufelskreislaufs beginnt!

Die Natur hat hierfür schon eine Lösung parat - wir müssen nur wollen! Und das Wollen dürfen wir nicht nur Müssen!


Die Wasserhaltefähigkeit des Bodens wird durch die Bodenaggregate bestimmt, die Bodenklasse und die Pflanzen selbst. Ein luftiger Boden, der es ermöglicht, dass sich die Pflanzenwurzeln optimal entwickeln können, speichert Wasser - ebenso wie das vergrößerte Wurzelvolumen der Pflanzen, optimiert mit Untersaaten! Ein weiterer natürlicher Helfer in diesem Konstrukt ist die Mykorrhiza mit unterstützenden Bakterien, hochmolekularen Huminsäuren und Mineralienkomplexen. Die Mykorrhiza gehen eine Partnerschaft mit den Pflanzen ein und versorgen diese mit Wasser und Nährstoffen. Sie vergrößern oftmals das Wurzelvolumen um das zehntausendfache, welches den Einzugsbereich zur Nährstoff- und Wassererschließung optimiert. Da die Mykorrhiza auf die Produkte aus der Photosynthese angewiesen ist, wird sie aufgrund ihres Überlebenstriebes dafür sorgen, dass der Pflanze ausreichend Wasser zur Verfügung steht.